Wir sind auf dem Campingplatz Relais in Marokko und es ist der perfekte Ort, um uns von dem Schock des Überfalls zu erholen. Erst im Nachhinein wird uns bewusst, welche Konsequenzen dieser Vorfall hätte haben können. Es geht dabei nicht nur um den Verlust des Handys, sondern vor allem um die Art und Weise, wie es entrissen wurde und welche Gefahren damit verbunden waren. Mit einem Schlag waren nicht nur das Handy, sondern auch unsere Freude und Sorglosigkeit verschwunden, wobei letztere wahrscheinlich dazu beigetragen hat. Ich ärgere mich über mich selbst und bin dankbar, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
Der Campingplatz Relais in Marokko begeistert mit seiner einladenden und lebhaften Atmosphäre, die Gäste unterschiedlicher Herkunft zusammenbringt. Der zentrale Poolbereich fungiert dabei als Treffpunkt für eine bunte Boheme, die sich hier trifft und das gesellige Miteinander genießt. Die Möglichkeit, an der Bar alkoholische Getränke zu genießen, ist eine willkommene Abwechslung in einem Land darstellt, in dem dies eher ungewöhnlich ist.
In Marokko ist der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum eingeschränkt, da das Land überwiegend muslimisch geprägt ist. Man kann jedoch in größeren Städten wie Casablanca, Marrakesch oder Agadir sowie in einigen großen Supermärkten wie Carrefour alkoholische Getränke erwerben. Alkohol ist in Marokko im Vergleich zu anderen Ländern tendenziell teurer. Eine Flasche Wein kann ab etwa 10 Euro und mehr kosten.
MARRAKESCH
Inmitten der brütenden Hitze tagsüber verweilen wir hauptsächlich am erfrischenden Pool und genießen die wohlige Entspannung. Doch heute Abend steht etwas ganz Besonderes auf dem Programm: Wir werden den Jemaa el-Fnaa in Marrakesch besuchen, ein Ereignis, das für mich persönlich ein absolutes Highlight darstellt. Schon seit langer Zeit habe ich von diesem Ort gehört und nun werde ich endlich seine faszinierende Atmosphäre und einzigartigen Reize hautnah erleben. Ich bin voller Vorfreude und gespannt, welche magischen Eindrücke uns erwarten.
Das magische Flair von Djemaa el Fna können wir leider nicht spüren. Der Platz ist überfüllt mit Menschen, die zahlreiche Garküchen bieten minderwertiges und überteuertes Essen an, Schlangenbeschwörer setzen Ziegelsteine auf die Schlangen und verlangen überhöhte Preise für Fotos. Verkäufer sind aufdringlich und bieten minderwertige Ramschwaren an und die musikalischen Darbietungen waren nicht mehr als dumpfes „Getrommel“. Trotz seines Status als UNESCO-Welterbe wurde der Djemaa el Fna für uns als einer der unangenehmsten Plätze auf Erden wahrgenommen.
Bei den Garküchen fehlt die Vielfalt, denn jeder Stand bietet das gleiche Angebot an und man wird regelrecht von jedem einzelnen Stand bedrängt, dort zu essen. Frustriert geben wir schließlich nach und setzen uns. Leider stellt sich heraus, dass das Essen total minderwertig und zudem auch noch überteuert ist. Wir haben satte € 49,-- dafür bezahlt.
Diese Buden bieten frisch gepresste Säfte an, die mitunter das Beste sind, was man auf diesem Platz finden kann. Es ist jedoch bedauerlich, dass auch hier alle die gleiche Auswahl anbieten und es dadurch an Vielfalt und Abwechslung mangelt.

Ich könnte mich so aufregen. Für dieses Foto wurde ich regelrecht genötigt und dann wollte der Schlangenbeschwörer auch noch 25 Euro, was ich natürlich nicht bezahlt habe, wobei ich erst danach gesehen habe, dass die Schlangen mit Ziegelsteinen "befestigt" werden.
Wir entscheiden uns für eine Stadtrundfahrt mit einer Motorrad-Rikscha, eine ausgezeichnete Idee. Wir bekommen einen umfassenden Eindruck von Marrakesch, sowohl von der Altstadt als auch von der modernen Stadt. Unser Fahrer ist äußerst freundlich und zeigt uns viele interessante Orte.
FAZIT: Von den vier Königsstädten, Fes, Casablanca, Rabat und Marrakesch, hat uns Marrakesch am wenigsten gefallen. Hier haben wir die negativen Aspekte wie überfüllte und hektische Straßen, aufdringliche Verkäufer in den Souks und gelegentliche Belästigungen am stärksten wahrgenommen. Das heißt, im Großen und Ganzen war Marrakesch für uns eine Enttäuschung, allerdings müssen wir berücksichtigen, dass wir bereits etwas müde und übersättigt sind. Die Hitze und unsere zu hohen Erwartungen spielten ebenfalls eine Rolle. Zudem bin ich immer noch von den Folgen des Überfalls geprägt, sodass ich bei jedem herannahenden Motorrad Panik empfinde und meine Handtasche stets im Blick behalte.